Bagger, Biotope, Bodenwelten - erlebnisreicher Tag bei Rösl in Taucha | nordsachsen24.de

26.05.2025 13:05

Bagger, Biotope, Bodenwelten - erlebnisreicher Tag bei Rösl in Taucha

Mit Baggern spielen, Fossilien entdecken und Uferschwalben beobachten – der Tag der offenen Tür bei der Firmengruppe Rösl bot am Samstag, dem 24. Mai 2025, ein ebenso lehrreiches wie unterhaltsames Programm für die ganze Familie. Hunderte Besucher kamen in den Pönitzer Weg, um sich nach fast zehn Jahren erstmals wieder ein eigenes Bild von den vielseitigen Tätigkeitsfeldern des Tauchaer Familienunternehmens zu machen.

Der Tauchaer Schüler Philipp Nauhardt entdeckte beim Tag der offenen Tür ein Fossil in einem Stein. (Foto: Daniel Große)
Der Tauchaer Schüler Philipp Nauhardt entdeckte beim Tag der offenen Tür ein Fossil in einem Stein. (Foto: Daniel Große)
Der Tauchaer Schüler Philipp Nauhardt entdeckte beim Tag der offenen Tür ein Fossil in einem Stein. (Foto: Daniel Große)
Der Tauchaer Schüler Philipp Nauhardt entdeckte beim Tag der offenen Tür ein Fossil in einem Stein. (Foto: Daniel Große)
Der Tauchaer Schüler Philipp Nauhardt entdeckte beim Tag der offenen Tür ein Fossil in einem Stein. (Foto: Daniel Große)

Im Mittelpunkt standen dabei Themen wie Geologie, Renaturierung, Recycling und moderne Baumaschinentechnik. Besonders beliebt war die Baumaschinenschau mit zwei Minibaggern, an denen Besucher ihre Geschicklichkeit testen konnten – etwa beim gezielten Bewegen von Bällen. Vor allem Kinder nutzten die Gelegenheit mit großer Begeisterung.

Ein unerwartetes Naturerlebnis bot sich in der nahegelegenen Kiesgrube: Dutzende Uferschwalben hatten die sandigen Steilwände für den Bau ihrer Bruthöhlen genutzt und flogen emsig ein und aus. „Wirklich beeindruckend – das hätte ich hier überhaupt nicht erwartet“, staunte eine Besucherin. Für viele war es der erste direkte Blick auf das Zusammenspiel von aktiver Rohstoffgewinnung und Lebensraum für bedrohte Arten.

Geschicklichkeit mit dem Minibagger - auch das wurde geboten. (Foto: Daniel Große)
Geschicklichkeit mit dem Minibagger - auch das wurde geboten. (Foto: Daniel Große)
Geschicklichkeit mit dem Minibagger - auch das wurde geboten. (Foto: Daniel Große)
Geschicklichkeit mit dem Minibagger - auch das wurde geboten. (Foto: Daniel Große)
Geschicklichkeit mit dem Minibagger - auch das wurde geboten. (Foto: Daniel Große)

Begleitet wurde das Geschehen von Biologe und Artenschutzgutachter Jens Kipping. Er berät Rösl bei Naturexkursionen durch die Anlagen in Taucha und Zschepplin. „Viele Tierarten sind auf sogenannte Störungen in der Natur angewiesen – dazu gehören offene Flächen, Steilhänge oder kleine Tümpel“, erklärte er. „Solche Strukturen sind in der Kulturlandschaft selten geworden, in aktiven Grubenbetrieben aber oft in besonders guter Ausprägung vorhanden.“ Auch die Tongrube in Taucha biete Lebensräume für hochspezialisierte Arten. Rösl gehe dabei beispielhaft vor: „Hier wird Renaturierung nicht nur angekündigt, sondern konkret umgesetzt.“

Ein besonderer Akzent wurde im Laufe des Tages mit der Pflanzung eines Baumes gesetzt. Gemeinsam mit Tauchas Bürgermeister Tobias Meier und Eilenburgs Oberbürgermeister Ralf Scheler setzte Geschäftsführer Franz Rösl einen Ginkgo – eine der ältesten bekannten Baumarten. „Der Ginkgo ist ein lebendes Fossil und steht für Beständigkeit und Widerstandskraft“, sagte Rösl. „Bei jeder unserer Veranstaltungen pflanzen wir einen Baum – als Symbol dafür, der Erde etwas zurückzugeben.“


„Taucha ist für uns mehr als ein Standort – es ist ein Ort gelebter Verantwortung”

Franz Rösl

Detailliert erklärte er, worauf es beim Pflanzen ankommt: Die Wurzeln müssen gelockert, der Ballen leicht angefeuchtet und mit Leonardit – einem huminsäurereichen Naturstoff – sowie Kompost versehen werden. Danach kommt der Baum in ein großzügiges Pflanzloch, nur leicht angedrückt. Mit Steinen und Holzstücken obenauf wird die Feuchtigkeit länger im Boden gehalten. Schließlich werden rund 70 Prozent der Blätter entfernt – so kann der Baum seine Energie auf die Wurzelbildung konzentrieren. „Dann hat er gute Chancen, 100 Jahre oder älter zu werden“, so Rösl.

Franz Rösl. Eilenburgs Oberbürgermeister Ralf Scheler und Tauchas Bürgermeister Tobias Meier bei der Gingko-Pflanzung. (Foto: Daniel Große)
Franz Rösl. Eilenburgs Oberbürgermeister Ralf Scheler und Tauchas Bürgermeister Tobias Meier bei der Gingko-Pflanzung. (Foto: Daniel Große)
Franz Rösl. Eilenburgs Oberbürgermeister Ralf Scheler und Tauchas Bürgermeister Tobias Meier bei der Gingko-Pflanzung. (Foto: Daniel Große)
Franz Rösl. Eilenburgs Oberbürgermeister Ralf Scheler und Tauchas Bürgermeister Tobias Meier bei der Gingko-Pflanzung. (Foto: Daniel Große)
Franz Rösl. Eilenburgs Oberbürgermeister Ralf Scheler und Tauchas Bürgermeister Tobias Meier bei der Gingko-Pflanzung. (Foto: Daniel Große)

Auch innerhalb des Gewerbeparks warteten zahlreiche Einblicke auf die Besucher. Uwe Hedrich, Leiter des Recyclingplatzes, erläuterte die Abläufe rund um Entsorgung und Wiederverwertung. Wolfgang Rösl, zuständig für Arbeitssicherheit, Brandschutz und Gewässerschutz, erklärte die vielfältigen Schutzmaßnahmen im Betrieb.

Wissenschaft zum Mitmachen gab es in der Tongrube, wo die Gesellschaft für Geschiebekunde e.V. gemeinsam mit Rösl eine Fossilienstation eingerichtet hatte. Ausgerüstet mit Hammer und Schutzbrille konnten Kinder dort Steine aufbrechen und nach urzeitlichen Spuren suchen. Der Tauchaer Schüler Philipp Nauhardt entdeckte dabei einen Brachiopoden – einen sogenannten Armfüßer, der zwar aussieht wie eine Muschel, aber einen eigenen Tierstamm bildet. Der Fund ist ein Relikt aus der Eiszeit und stammt direkt aus der Tongrube Taucha.

Für das leibliche Wohl sorgten Grillstände, Waffelbäcker und Getränkeausgaben. Shuttlebusse verbanden bequem alle Stationen auf dem weitläufigen Gelände. Unterstützung erhielt Rösl unter anderem von Ziesmann Baugeräte, der Firmengruppe Nagel Baumaschinen, dem Naturschutzbund und der IG gesunder Boden e.V.

„Taucha ist für uns mehr als ein Standort – es ist ein Ort gelebter Verantwortung“, resümierte Franz Rösl am Ende des Tages. „Wir freuen uns über das große Interesse und die vielen guten Gespräche.“

Der Tauchaer Naturforscher und Biologe Jens Kipping freute sich über die Artenvielfalt in der Tongrube. (Foto: Daniel Große)
Der Tauchaer Naturforscher und Biologe Jens Kipping freute sich über die Artenvielfalt in der Tongrube. (Foto: Daniel Große)
Der Tauchaer Naturforscher und Biologe Jens Kipping freute sich über die Artenvielfalt in der Tongrube. (Foto: Daniel Große)
Der Tauchaer Naturforscher und Biologe Jens Kipping freute sich über die Artenvielfalt in der Tongrube. (Foto: Daniel Große)
Der Tauchaer Naturforscher und Biologe Jens Kipping freute sich über die Artenvielfalt in der Tongrube. (Foto: Daniel Große)

Daniel Große
Daniel Große
Daniel Große arbeitet seit 2001 als freier Journalist und berichtet hier zu allen Themen, die unsere Region bewegen. Infrastruktur, Blaulicht-Meldungen, Veranstaltungen, Neues aus den Rathäusern und vieles mehr veröffentlicht er hier. Schnell, kompakt und verständlich.
north
© taucha.media, Daniel Große.
Bereitgestellt mit myContent.online CMS und PORTAL.