Am vergangenen Dienstag, am 6. Dezember 2022 gegen 16.45 Uhr, kam es in Dölzig zu einem versuchten Betrugsdelikt. Ein unbekannter Mann hatte bei einer 63-Jährigen angerufen und sich als Polizeibeamter ausgegeben. Der Anrufer sprach Deutsch und ohne Dialekt. Er schilderte ihr am Telefon, dass ihre Tochter in einen Unfall verwickelt wäre und nun in Untersuchungshaft kommen soll. Danach gab der Unbekannte das Telefon an eine Frau weiter, die sich mit dem Vornamen ihrer Tochter meldete. Die weibliche Person war sehr aufgelöst und weinte, wodurch sie kaum zu verstehen war. Im Anschluss übernahm der vermeintliche Polizeibeamte wieder das Gespräch und erläuterte der Frau, dass sie die Haft ihrer Tochter durch eine Zahlung einer Kaution verhindern könne.
Weiterhin gab der Tatverdächtige vor, dass auch ihr Schwiegersohn im Auto und in den Unfall verwickelt gewesen sei. Auch für ihn sei eine Kautionszahlung notwendig. Insgesamt forderte der unbekannte Anrufer eine Geldsumme im oberen fünfstelligen Bereich, die an einen Gerichtsvollzieher übergeben werden soll.
Kurze Zeit später kam ein Mann zur Anschrift der Geschädigten in die August-Bebel-Straße. Die 63-Jährige wurde misstrauisch und übergab kein Geld. Danach versuchte der vermeintliche Polizeibeamte die Geschädigte noch mehrfach zu kontaktieren. Die Frau rief dann ihre richtige Tochter und im Anschluss die Polizei an.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen wegen eines Betrugsdeliktes aufgenommen und sucht zur Aufklärung des Geschehens Zeuginnen und Zeugen.
Der unbekannte Mann, der das Geld abholen wollte, wurde wie folgt beschrieben:
• circa 35 Jahre alt
• etwa 1,75 bis 1,80 Meter groß
• korpulente Statur
• 3-Tage-Bart
• vermutlich osteuropäischer Typ
• Bekleidung: schwarze Mütze mit einer Bommel, grüne Jacke, Jeans, schwarzer Rucksack
Zeuginnen und Zeugen, die Hinweise zum Sachverhalt oder dem unbekannten Tatverdächtigen geben können, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei, Dimitroffstraße 1 in 04107 Leipzig oder per Telefon (0341) 966 46666 zu melden.