In der Nacht zum heutigen Donnerstag mussten die Feuerwehren im Landkreis Nordsachsen rund 30 mal ausrücken, weil zahlreiche Bäume den heftigen Böen von Sturmtief „Ylenia“ nicht gewachsen waren und auf Straßen stürzten, teilt das Landratsamt Nordsachsen mit. In Arzberg war außerdem ein Strommast auf die dortige Waldstraße und ein Baum in eine Telefonleitung gekippt. Ein weiterer Strommast im Ortsteil Piestel musste gesichert werden.
In Bad Düben konnte ein Linienbus am Morgen die Fahrt im Bereich Alaunwerk erst fortsetzen, nachdem die Freiwillige Feuerwehr einen umgestürzten Baum von der Fahrbahn geräumt hatte. In Schildau kollidierte ein Pkw auf der Wurzener Straße mit einem vom Sturm entwurzelten Baum.
Auch die Straßenmeistereien des Landratsamtes Nordsachsen waren im Einsatz, um Kreis-, Staats- und Bundesstraßen von Windbruch zu beräumen. Zu Sperrungen kam es nicht. Der Sturm hatte zudem einige Verkehrszeichen und Lichtsignalanlagen verdreht, die wieder gerichtet werden mussten.
Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ist Tief „Ylenia“ in der Nacht zum Donnerstag mit Sturmböen von bis zu 100 km/h über den Landkreis Nordsachsen gezogen. Die DWD-Messstation Oschatz verzeichnete Windgeschwindigkeiten von 96 km/h bei einer Regenmenge von 8,5 Liter pro Quadratmeter in 24 Stunden. Auf dem Collm und in Torgau soll es laut „kachelmannwetter.de“ zu Windböen von mehr als 100 km/h gekommen sein.
In Taucha gab es bis zum Morgen keine Einsätze. „Alle Fahrzeuge sind im Stall und wir hoffen, das bleibt so”, teilt Jörg Schmidt, 1. stellvertretender Stadtwehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Taucha mit. Die Deutsche Bahn meldet im Nahverkehr der S-Bahnen aktuell keine Einschränkungen. Auch die Leipziger Verkehrsbetriebe melden keine Einschränkungen. Starts und Landungen mussten am Flughafen Leipzig-Halle nicht verschoben werden.
Stand 17.02.22 um 09.37 Uhr liegt laut DWD keine Unwetterwarnung vor orkanartigen Böen für den Landkreis Nordsachsen mehr vor. Von Westen her ziehen aber bereits neue Sturmtiefs auf. Nach aktuellem Stand soll das Sturmtief Zeynep von Freitag bis Samstag vor allem an den Küsten der Nord- und Ostsee deutlich spürbar werden. Ausläufer könnten aber auch bis ins Binnenland und damit auch nach Nordsachsen ziehen. Von nicht nötigen Spaziergängen, vor allem in Parks und Wäldern wird dringend abgeraten.